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Korrelation vs. Kausalität

Wir alle kennen diese Studien, in denen Forscher zu Ergebnissen kommen, wie dass Menschen mit Brillen intelligenter sind. Was wie ein frei erfundenes Beispiel klingt, hat eine Studie der Universität von Edinburgh tatsächlich festgestellt. Sollten wir uns nun also freuen, wenn wir das 3 Meter entfernte Straßenschild nicht mehr entziffern können? Ganz so einfach ist es leider nicht. Doch wo liegt der Fehler?

Korrelation vs. Kausalität

Der Fehler liegt in der Annahme, schlechtes Sehvermögen (und das damit einhergehende Tragen einer Brille) sei die Ursache für eine erhöhte Intelligenz. Tatsächlich zeigt die Studie lediglich, dass beide Eigenschaften auf eine gemeinsame genetische Veranlagung zurückzuführen sind. Zwischen schlechtem Sehvermögen und erhöhter Intelligenz besteht eine Korrelation, jedoch keine Kausalität. Da die Begriffe öfter verwechselt werden, als uns lieb ist, wollen wir sie kurz erklären.

Korrelation

Eine Korrelation beschreibt einen Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Variablen, in unserem Fall die Variablen “schlechtes Sehvermögen” und “erhöhte Intelligenz”. Eine Änderung an einer Variablen hat in der Regel eine Auswirkung auf die andere, jedoch nicht zwangsläufig. Eine Korrelation sagt auch nichts über die Ursache der beiden korrelierenden Variablen aus – In der Regel ist das eine dritte Variable, in diesem Fall die genetische Veranlagung.

Kausalität

Eine Kausalität beschreibt hingegen eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen zwei Variablen. Die Veränderung einer Variable (Ursache) führt direkt zur Veränderung einer anderen Variable (Wirkung). Ein einfaches Beispiel: Wenn es regnet (Ursache), wird die Straße nass (Wirkung). An diesem Beispiel kann man gut erkennen, dass Kausalität eine eindeutige Richtung hat – Wenn die Straße nass ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass es geregnet hat.

Ein Beispiel

Ein klassisches Beispiel veranschaulicht den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität: Eine britische Studie hat herausgefunden, dass es in Regionen, in denen es mehr Störche gibt, auch mehr Kinder geboren werden. Bringt der Storch also doch die Kinder? Die Erklärung ist viel banaler: Ländliche Gebiete weisen sowohl höhere Geburtenraten als auch größere Storchenpopulationen auf. Das Beispiel zeigt eindrücklich, wie zwei Phänomene  miteinander in Verbindung stehen können ohne wirklich viel miteinander zu tun zu haben.

Für’s nächste mal

Wenn also das nächste Mal eine Studie einen Zusammenhang aufzeigt – sei es zwischen Brillen und Intelligenz oder zwischen sonstigen scheinbar zusammenhängenden Phänomenen – sollten wir innehalten und uns fragen: Wie hängen diese Dinge wirklich zusammen –  beweisen wir hier gerade wieder den sprichwörtlichen Klapperstorch? Haben wir vielleicht irgendetwas übersehen?

Was wir ausgelassen haben

Von der Scheinkorrelation, über die Kovarianz, bis hin zum Problem der dritten Variable – es gibt vieles, was wir zum Thema nicht gesagt haben. Für alle die mehr wissen wollen, empfehlen wir den Beitrag von Scibbr, bei dem wir auch ein paar mal abgeschaut haben.

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